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Mitteldeutsche Zeitung 31. Mai 2025

Ehrenamtler wecken die Lust am Lesen
MZ-Verein „Wir helfen“ unterstützt das Netzwerk der Mentor-Leselernhelfer in Merseburg und dem Saalekreis.
VON ARIANE KELLER HALLE/MZ. Die Zahl ist alarmierend: Etwa jedes vierte Kind in Deutschland verlässt die Grundschule ohne ausreichende Lesefähigkeiten. Um dem entgegenzuwirken hat sich 2022 unter dem Dach des Vereins „Freundeskreis Literatur Merseburg“ das Mentor- Netzwerk gegründet. Die Leselernhelfer haben sich die Förderung der Lese- und Sprachkompetenz von Kindern auf die Fahne geschrieben. Mittlerweile sind mehr als 70 engagierte Frauen und Männer an etwa 20 Grundschulen in Merseburg und dem Saalekreis aktiv. Sie betreuen insgesamt fast 100 Mädchen und Jungen. „Unsere Hauptaufgabe sehen wir in der Motivation der Kinder“, beschreibt Dietmar Eißner, der Erste Vorsitzende des Vereins, die Aufgabe. „Ein Mentor beziehungsweise eine Mentorin beschäftigt sich ein Jahr lang mit einem Kind, das im Schulalltag ansonsten hinten runterfallen würde“, so Eißner weiter. Das gemeinsame Lesen, Sprechen und Spielen wecke die Leselust der Kinder und die Einzelförderung trage zum Leistungsschub bei den Kindern bei. „Wir setzen somit bereits an der Basis an, auch um der Leseschwäche im späteren Leben bei Jugendlichen und Erwachsenen gegenzusteuern“, so Eißner. Die Arbeit im Netzwerk sei für viele Mentoren eine erfüllende Tätigkeit, die aber auch viel Zeit, Engagement und Mühe verlange. „Wir suchen immer neue Interessenten für diese Aufgabe. Neue Mitstreiter werden ausreichend geschult, bevor sie die Arbeit am Kind aufnehmen.“ Zwei gemeinsame Treffen im Jahr für den persönlichen Austausch und Online-Treffen einmal im Monat, um sich über Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen, gehörten ebenso zum Alltag eines Leselernhelfers. „Und in vielen Schulen sind die Lehrer dankbar für unsere Arbeit und die Unterstützung, die unser Angebot bietet“, freut sich Eißner. Infos: www.mentor-saalekreis.de